Schule ohne Rassismus
Auszeichnung als "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"
August-Renner-Realschule ist zertifiziert.
Große Freude kam auf, als Schulleiter Stefan Funk und die betreuenden Lehrkräfte Christian Steidle, Thorsten Ackermann und Ann-Carolin Jendrek, dieser Tage die schriftliche Mitteilung aus Berlin erhielten, sich ab sofort „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen zu dürfen.
Seit Beginn des aktuellen Schuljahres hat sich die Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus“ zum Ziel gesetzt, die offizielle Zertifizierung verliehen zu bekommen. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein bundesweites Schulnetzwerk, dem in Deutschland über 3000 Schulen angehören. Gefördert und Unterstützt wird die gleichnamige Bundesorganisation, im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Wenngleich Rassismus laut dem Grundgesetz verboten ist und man ihn entschieden und konsequent verurteilt, so ist er in der heutigen Gesellschaft dennoch vielerorts allgegenwärtig vorhanden. Fremdenhass, Antisemitismus, Homophobie, rassistische und sexistische Äußerungen sowie verbale und körperliche Angriffe schlagen sich nicht nur in der Öffentlichkeit, in den Medien oder in der Politik nieder, sie gehören mittlerweile bedauerlicherweise auch zum Alltag vieler Schülerinnen und Schüler. Aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft, ihres Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung oder schlichtweg ihrer Andersartigkeit wegen werden sie ungewollt Opfer von Diskriminierung und Ausgrenzung in unterschiedlichsten Kontexten. Hier ist ein jeder von uns gefragt, nicht wegzuschauen, sondern couragiert einzugreifen und laut zu werden, um somit ein prägnantes Zeichen gegen Rassismus zu setzen.
Mit der im Schuljahr 2019 / 20 ins Leben gerufenen Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ haben sich die Teilnehmer der AG und die betreuenden Lehrkräfte vorgenommen, alle am Schulleben Beteiligten nachhaltig und konsequent zur Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit anzuregen und gleichzeitig zu ermutigen, sich selbstbewusst in der Gesellschaft gegen jegliche Form von Rassismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit einzusetzen. Die Schülerschaft soll außerdem für Demokratie und Menschenrechte sensibilisiert werden. Gegenseitige Achtung, die Anerkennung von individuellen Eigenheiten sowie Akzeptanz und Toleranz sollen infolgedessen nicht nur bloßes Lippenbekenntnis, sondern integraler Bestandteil des Schullebens werden. Hier sind alle am Schulleben Beteiligten gefragt, sich zu empören und sich gegen jegliche Form von Rassismus, Ausgrenzung und Intoleranz in der Gesellschaft zu widersetzen. Auch die Stadt Rastatt, unter deren Trägerschaft sich die Schule weiß, unterstützt entschieden und gewissenhaft das Vorhaben, „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Ein Imagevideo mit dem Auftritt aller Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, an welchem neben Schulleiter Stefan Funk auch der Bürgermeister der Stadt Rastatt, Herr Arne Pfirrmann mitwirkte, kann ab sofort auf der Internetseite der Schule abgerufen werden.
Für die Projektpatenschaft konnte die Schule den mittlerweile 94-jährigen jüdischen Holocaustüberlebenden Shlomo Graber aus Basel gewinnen. Seit sechs Jahren besucht der Auschwitzüberlebende regelmäßig die Schule, um junge Menschen über die NS-Zeit aufzuklären und um für Versöhnung, Frieden und Freundschaft zu werben. Hunderte Schüler wurden so in den vergangenen Jahren selbst zu Zeitzeugen, indem sie die Botschaft von Shlomo Graber nach außen trugen und weitererzählten. Der lebensfrohe Künstler Shlomo Graber, der der Schule mittlerweile ein toller Freund geworden ist, übernimmt sehr gerne die Patenschaft für ein, wie er uns mitteilte, so überaus wichtiges Projekt.
Auf dem Bild: Die Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ präsentiert sich am Tag des offenen Schulhaushauses. Auf dem Bild v.l.n.r.: Lehrerin Ann-Carolin Jendrek, Eva Viktorovna Adova, Alexandra Omerovic, Evelyne Marie Franke, Daniela Wereschagin, Mark Erukhimovich sowie die Lehrkräfte Thorsten Ackermann und Christian Steidle.