Über unseren Namensgeber

Bild August Renner

Seit dem 19. Januar 1996 trägt die Rastatter Realschule den Namen von August Renner. Nach einstimmigem Beschluß der Schulkonferenz hatte am 7. Dezember 1995 der Verwaltungsausschuß der Stadt Rastatt den Namensvorschlag des Gremiums bestätigt. Mit Oberbürgermeister Renner wird ein Mann gewürdigt der trotz seiner Verdienste um die Stadt an der Murg, nicht einmal im Namen einer Straße oder eines Platzes zu finden war. In der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg linderte August Renner das Schicksal der notleidenden Bevölkerung und in den Tagen der "braunen Flut" nach 1933 versuchte er tapfer gegen die allesverschlingenden Wogen anzukämpfen.

Am 23. September 1872 wurde August Renner in Gamshurst bei Achern geboren. Er besuchte das Gymnasium in Freiburg und studierte dann Jura an der Heidelberger Universität. 1897 wurde Renner zum Rechtspraktikanten ernannt und unter den Finanzpraktikanten aufgenommen. Sein Referendariatsexamen legte er 1900 ab. Mit Rastatt macht der Gamshurster am 1. Oktober 1902 Bekanntschaft wo er Amtsrichter wird. 1903 gründet er dort den "Jungliberalen Verein".

Bereits 1904 ist Renner Vorstand des Amtsgerichts und wird 1907 zum Oberamtsrichter befördert.

Bekannt für seinen stets gesuchten Ausgleich nach allen Seiten und seine Überparteilichkeit wählt man Renner am 28. Mai 1913 zum Bürgermeister von Rastatt. Das Stadtoberhaupt ist dann von 1914 bis 1916 Soldat, kehrt aber am 1. August 1916 wieder in die Stadt an der Murg zurück.

In der Anfangszeit der Weimarer Republik verdient sich August Renner seinen Spitznamen. Da er neben Wagenladungen von Kartoffeln auch Rüben für die notleidende Rastatter Bevölkerung organisierte, wurde er "Kollrawe Guschdl" genannt. Daher war es keine Frage, daß August Renner am 19. Juni 1922 auf neun Jahre wiedergewählt wurde. 1923 konnte er sich dann Oberbürgermeister nennen. Das Rastatter Stadtoberhaupt war Vorsitzender des Badischen Städtebundes und Mitglied des Reichsstädtebundes. Die Wiederwahl von Renner am 15. Juni 1931 würdigte seine anerkannten Verdienste für die Kommune.

Bis zum 30. Mai 1933 konnte August Renner der nationalsozialistischen Übermacht im Rastatter Stadtparlament trotzen. Dann suchte er doch um seine Beurlaubung nach und wurde von Regierungsrat Dr. Fees abgelöst.

August Renner, die Persönlichkeit mit dem markanten Vollbart, starb am 6. Juli 1936 in Karlsruhe.

Die August-Renner-Realschule wird sich die guten Eigenschaften ihres Namensgebers stets auf die Fahnen schreiben.

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